2023
Chronik
Berichte 2023
Bei all den Interessierten, die zur ersten Besprechung zum Dorfwettbewerb kamen, möchte ich mich herzlich bedanken. Aber gerne können noch weitere engagierte Rönsahler zu den weiteren Treffen kommen, z.B. das nächste Mal am 5. Dezember um 19:30 Uhr in der Braustube der Brennerei.
Karl-Friedrich Marcus
Ein unvergessliches Grillfest und eine emotionale Verabschiedung des alten Vorstandes - am 04.August 2023
Zu einer virtuellen Dorfwanderung auf den Spuren der Rönsahler Dorfgeschichte, so wie sie beispielsweise die ehemalige Rönsahler Kornmühle zu erzählen wusste, hatten sich etliche heimatkundlich Interessierte in der Brennerei getroffen.
Wir haben das unglaubliche Glück, ein wunderschönes Aquarell, gemalt von einem Soldaten für Hilde Marcus, aus dem Jahr 1943 in unseren Besitz haben. Das Aquarell zeigt die Mühle und das Wohnhaus und ist ein einzigartiges Zeitdokument. Wir sind begeistert, dass wir dieses Juwel der Geschichte in unserer Sammlung haben
Im Jahr 1932 eröffneten Fritz und Anna Marcus ihr erstes Lebensmittelgeschäft in Rönsahl. Das Geschäft von Fritz und Anna wurde schnell zu einem beliebten Anlaufpunkt für den täglichen Bedarf. Die beiden waren bekannt für ihre freundliche Art und ihre hochwertigen Produkte.
Hilde Marcus im Laden von 1932
1952/1953 baute Egon Marcus diesen, für die damalige Zeit modernen Laden
Juni 2023
Dorfgeschichte in Bild und Wort.
Mit dem Arbeitskreis Heimatkunde auf Spurensuche.
„Rund um die Rönsahler Kornmühle..“ So lautete das Motto, zu dem sich Anfang dieser Woche zahlreiche Mitglieder des Arbeitskreises Heimatkunde im Brennereiverein Rönsahl in der Braustube der Historischen Brennerei getroffen hatten. In mittlerweile bewährter Weise hatten Regina und Karl-Friedrich Marcus als Taktgeber in diesem Arbeitskreis dazu eingeladen, anhand von einer ganzen Reihe aussagefähiger Bild- und Zeitdokumenten unterschiedlichen Alters, die sich in manchen Jahrzehnten angesammelt hatten, ein weiteres Stück der Rönsahler Ortsgeschichte zu erkunden. Während des Abends kam dabei so manche nette Episode aus dem Dorf- und Geschäftsleben zur Sprache, so wie sich diese beispielsweise im Laufe manchen Jahrzehnts rund um die Kornmühle und das familienbetriebene Ladengeschäft in der Stadestraße zugetragen hat.
Im Mittelpunkt der Betrachtung, die einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten umspannte, standen diesmal die Rönsahler Kornmühle, im Volksmund seit altersher als „die Mühle“ bekannt, sowie – zumindst ansatzweise – auch markante Wohn-und Geschäftshäuser aus der Nachbarschaft der Mühle und dem Dorf. Einige Informationen dazu hatten unter anderem das Urkataster aus dem Jahr 1840 sowie ein Blick ins historische Steuerabschlagsbuch der Gemeinde Rönsahl geliefert. Daraus ging beispielsweise hervor, dass die Ursprünge der Rönsahler Mühle bereits im Jahr 1455 liegen. Die über mehrere Jahrhunderte von verschiedenen Inhabern betriebene Mahlmühle war der Vorgänger des später an gleicher Stelle betriebenen Lebensmittelgeschäftes der Familie Marcus und galt als besonderes Wahrzeichen des Dorfes.
Die Rönsahler Mühle war von jeher eine so genannte „Zwangsmühle“. Jeder Rönsahler Bauer, Bäcker, Bierbrauer und Branntweinbrenner war verpflichtet, sein Getreide nur in dieser Mühle mahlen zu lassen. Streng wurde auf den „Mühlenzwang“ geachtet. Wer auswärts mahlen ließ und zur Anzeige gebracht wurde, hatte mit einer strengen Bestrafung zu rechnen. Dieser Mühlenzwang wurde so streng gehandabt, weil ein Teil der Mühleneinnahme der Gemeinde und dem Landesherrn zugute kam. Für das Mahlen des Getreides erhielt der Müller „das Multer“. Das bedeutet, dass er für das Mahlen anstelle von Bargeld einen Anteil am Mehl oder Getreide als Naturallohn einbehielt oder das Getreide gegen Brot eintauschte. Wenn auch nicht immer jeder der Meinung des Müllers war, so herrschte doch überwiegend ein einvernehmliches Miteinander. Aus alten Unterlagen geht jedenfalls hervor, dass die Mühle zu allen Zeiten „ihren Mann ernährt“ hat.
Das blieb über viele Jahrzehnte so. Doch das Rad der Geschichte drehte sich unaufhörlich weiter. Denn spätestens in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts hatten die Großmühlen, die vielerorts entstanden waren und mittlerweile die Brotfabriken und Bäckereien mit Mehl versorgten, mit ihrer viel moderneren Technik und Fertigungsweise auch die Mahlmühle in Rönsahl unwirtschaftlich werden lassen. Bis dahin war die Mühle noch von Egon Marcus, dem letzten Vertreter des uralten Müllerhandwerks in Rönsahl, betrieben worden. Demzufolge rang sich Marcus dazu durch, den Gegenbenheiten Rechnung zu tragen und das altehrwürdige Handwerk des Müllers und Bäckers aufzugeben.
Zug um Zug wurde damals das große eiserne Mühlrad demontiert, es folgten Flutkasten und das Getriebe, und schließlich musste auch das „in die Jahre“ gekommene Mühlengebäude einem modernen Lebensmittelgeschäft Platz machen, das in den folgenden Jahren und bis noch vor wenigen Monaten im Familienbetrieb weitergeführt und danach anderweitig genutzt wurde.
Text: R. Crummenerl, Fotos: R.Crummenerl, Heimatkunde-Arbeitskreis
Die an diesem Abend gezeigte Präsentation finden Sie unter: https://www.marcus-roensahl.de/rund-um-die-kornmuehle.html
Führten zu einem gelungenen Streifzug durch die Schlagerwelt: Die beiden Entertainer Horst Becker (links) und Daniel Waniek.
Ein weiterer Abend in der beliebten Veranstaltungsreihe der musikliscchen „Oldie-Abende“ in der Historischen Brennerei fand am Montagabend statt.
Regina und Karl-Friedrich Marcus hatten in bewährter Weise für die Choreografie, das heißt für die Präsentation der insgesamt 22 Songs aus der internationalen Schlagerwelt aus mehreren Jahrzehnten, gesorgt.
Gelungener Streifzug durch die Schlagerwelt beim Oldie-Abend in der Brennerei.
Horst Becker und Daniel Waniek begeistern mit breit gefächertem Repertoire.
Schade eigentlich, dass diesmal das Publikumsinteresse am ersten in diesem Jahre stattgefundenen Oldie-Abend in der Brennerei hinter dem Erwartungen zurück geblieben war, denn nur rund vierzig Gäste waren am Montagabend in die Historische Brennerei gekommen, um gemeinsam mit Horst Becker ( Mundharmonika und Moderation) und Daniel Waniek ( Gitarre und Gesang) in die musikalischen Fußstapfen des mittlerweile bereits dreizehn Jahren an gleicher Stelle sehr erfolgreichen „Duos Denkmalschutz“ zu treten. Dabei sollte sich schon bald zeigen, dass das Programm des Abends sich in jeder Weise mit dem des wenige Tage zuvor am Bildschim auf großer Bühne offerierten internationalen Schlager-Wettbewerbs messen konnte.
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Müßig darüber nachzudenken, ob das am schier unerschöpflichen Einfallsreichtum, den die beiden ehrenamtlich agierenden „Selfmade- Entertainer“, vom aufmunternden Beifall des Auditoriums getragen, liegen mochte oder zum Teil auch am zweifellos vorhandenen besonderen Flair und der anheimelnden Atmosphäre im alten Gemäuer. Fazit war jedenfalls, dass sich kaum jemand dem speziellen Charme des Oldie-Abends im alten Bruchsteingebäude zu entziehen vermochte. Ein verdientes „Dankeschön“ gebürt dabei auch Regina und Karl-Friedrich Marcus, die in bewährter Weise für die Choreografie sorgten sowie dem hinter Tisch und Tresen tätigen und fürs leibliche Wohl der Gäste zuständige Versorgungsteam des Brennereivereins.
Erfahrungsgemäß bedurfte es keiner langen Aufwärmephase fürs sangesfreudige Auditorium, um der Einladung zum Zuhören, Mitsingen, zum Träumen und Erinnern wohlbekannter Schlagermelodien aus mehreren Jahrzehnten Folge zu leisten. So ließen sich die Schlagerfreunde gerne dazu einladen, etwa mit der Gruppe „Karat“ musikalisch über sieben Brücken zu gehen, mit dem Schlagerbarden Reinhard Mey zum „Flug über den Wolken“ zu starten oder mit dem ewig jungen Udo Jürgens das eine oder andere Glas griechischen Weins zu konsumieren und Peter Alexander in „ die kleine Kneipe in unserer Straße“ zu begleiten. Fröhliche Urständ` im Reigen der insgesamt augetischten 22 „griffigen“ Oldies aus mehreren Jahrzehnten feierten unter anderem auch Ricky Nelsons „ Hallo, Mary Lou“, Rocko Granata´s „Marina, Marina“oder Drafi Deutscher´s „Marmor, Stahl und Eisen bricht“.
Für fließende musikalische Übergänge von einem zum anderen Jahrzehnt sorgten zwischendurch Horst Becker, der mit diesem oder jenen Bonmot aus der Feder von Heinz Erhardt natürlich die Lacher auf seiner Seite hatte und zudem mit mehreren Solobeiträgen auf seiner Mundharmonika zusätzlich für gute Laune stand, sowie in gleichem Maße auch Daniel Waniek, der in gekonnter Weise den musikalischen Part auf der Gitarre mit sonorer Stimme untermalte.
Versteht sich am Rande, dass die Zeit insgesamt wie im Flug verging und der Abend vor dem traditionell zum Abschluss servierten Song von John Denver „Take me home, Country road“ nicht ohne die obligatorische „Zugabe“ ausklang. Bliebe zum Abschuss noch der Hinweis auf den nächsten musikalischen Liederabend an gleicher Stelle, der für Sepember geplant ist. Text und Bilder: R.Crummenerl
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Gern ließen sich die Zuhörer in der Brennerei einladen zu einer zünftigen Feier in den Wonnemonat Mai.
Die Amateurband „Die Rocktronauten“ trug mit geschmackvollem Outfit und breit gefächertem musikalischen Repertoire maßgeblich zum Erfolg des Abends bei.
30.04.2023
Zünftiger Übergang in den Wonnemonat Mai.
„Die Rocktronauten“ rocken das
Dorf.
Rönsahl. Eine rundum gelungene Sache,
so die wohl einhellige Meinung der mehr als 150 Gäste, die am
Sonntagabend in der Historischen Brennerei mit dabei waren, als dort
in zünftiger Weise der in diesem Jahre besonders launische April
verabschiedet und vom Wonnemonat Mai abgelöst wurde, erwies sich die
Einladung zum „Rönsahler Mai-Röckchen“.
Wie sehr man in Rönsahl nach unter
anderem auf die Corona-Zeit zurückzuführender langer Pause auf
diesem Gebiet auf eine zünftige Feier gewartet hatte, zeigte sich
nämlich schon bald. Denn bereits kurz nach Öffnung der
Eingangstür zur „Feieretage“ im oberen Trakt des historischen
Backsteingebäudes an der Hauptstraße waren die ersten Gäste zur
Stelle, die zudem gern wissen wollten, was sich eigentlich hinter
der Bezeichnung „Rönsahler Mai-Röckchen“ verbarg.So dauerte es
auch nicht lange, bis die beiden Räume gut gefüllt und fest in der
Hand der erwartungsfrohen Feierwilligen waren.
Ideengeber und Organisator des Ganzen
war Daniel Waniek. Der ehemalige Wipperfürther, der seit einigen
Jahren mit seiner jungen Familie in Rönsahl wohnt und am Ort ein
Geschäft betreibt, setzte das Vorhaben, eine alte Tradition, nämlich
den Tanz in den Mai, so wie bis vor einigen Jahren im
Feuerwehrgerätehaus an der Stadestraße üblich und von der
Öffentlichkeit stets gut angenommen, nach langer Pause neu zu
beleben, in die Tat um. Dies geschah allerdings nicht mehr im
Gerätehaus sondern stattdessen in der Brennerei als inzwischen
bewährtem Ort für Festivitäten und kulturelle Veranstaltungen
unterschiedlicher Art.
Der Abend war ein Beispiel dafür, dass
es zum Gelingen einer Veranstaltung nicht zwangsläufig
„professioneller“ ( und oftmals turer) Entertainer bedarf,
sondern dass es auch anders geht. Bei freiem Eintritt und moderaten
Preisen für Speisen und Getränke freuten sich die Feiergäste über
das geschmackvolle Outfit und mehr noch über das breit gefächerte
Repertoire der Amateurband „Die Rocktronauten“ aus Wipperfürth,
die in der Besetzung Britta und Daniel Waniek ( Gesang), Oliver
Rosier ( Gitarre), Isabella Heyland ( Bass), Phillip Offermann (
Schlagzeug), und Yannik Münster ( Keyboard) eine breite Auswahl an
Rockklassikern und Popmusik aus den 60-er bis 90er Jahren zu Gehör
brachten und dafür immer wieder mit Szenenbeifall bedacht wurden.
Das galt auch für den später zum Einsatz gekommenen DJ Hesse (
Christof Auersbach) aus Rönsahl, der ebenfalls zum Gelingen des
Abends beitrug.
Text und Fotos Crummenerl.
April 2023
Die Voswinckels – eine alte Freigutsbesitzerfamilie im südmärkischen Raum.
Mit dem Arbeitskreis Heimatkunde auf Spurensuche.
Ein weiteres Mal auf Spurensuche im weiten Feld der Orts-und Heimatgeshichte begaben sich in dieser Woche rund dreißig heimatkundlich Interessierte auf Einladung des Arbeitskreises Heimatkunde im Brennereiverein Rönsahl. Diesmal ging es um die Geschichte der Familie Voswin(c)kel, einer alten Freigutsbesitzerfamilie, deren Ursprung bis ins frühe Mittelalter zurück reicht und deren Namensträger noch bis au den Tag in den hiesigen Gegend, so auch in Rönsahl, zu finden sind. Wie die Referenten des Abends, Regina und Karl-Friedrich Marcus sowie Ellen Becker vom Leitungsgremium des Arbeitskreises kundtaten, liegen die Urprünge der im südwestfälischen Raum und darüber hinaus bis auf den Tag weit verbreiteten Träger des Familiennamens Voswin(c)kel im hart an der bergisch-märkischen Grenze auf dem Territorium Stadt Halver in direkter Nachbarschaft zur Kerspe-Talsperre gelegenen alten Gut Voswinckel, das noch heute von Nachkommen des uralten Geschlechtes Voswinkel bewohnt und bewirtschaftet wird.
So wird beispielsweise berichtet, dass ein Johann Georg Nicolaus Voswinckel im Jahre 1653 die Anna Catharina von den Bercken, Tochter des landesfürstlichen Richters zu Rönsahl, Johann Wilhelm von den Bercken und der Margarethe im Grund, genannt Beyinghaus, heiratete. Aus dieser und in den folgenden Jahren geknüpften weiteren familiären Verbindungen knüpften die Voswinckels sehr enge Beziehungen zu dem großen und maßgeblichen Sippen- und Bekanntenkreis der Familie von den Bercken an, die Jahrhunderte lang und über viele Generationen, so auch in Rönsahl, in beruflicher Hinsicht großen Einfluss hatte und das öffentliche Geschehen weitgehend bestimmte. Nicolas beispielsweise wird von seinem Schwiegervater von den Berken in der Rechtswissenschaft „gehörig unterrichtet“, so dass er nach dessen Tod mehrere Jahre lang die Nachfolge im in der Familie von den Berken erblichen Richteramt in Rönsahl antreten konnte.
Ein beredtes Zeugnis vom Wohlstand und einstmaligen Glanz ihrer damaligen Besitzer legen bis heute noch mehrere herrschaftliche Häuser in Rönsahl ab, so vor allem auch das ca. 1750 errichtete Haus Vor dem Isern, das im Zuge der Erbfolge von einem Namensträger der Familie Vowwinkel übernommen wurde und als altes Patrizierhaus im Laufe vieler Jahrzehnte ein gutes Stück der Ortsgeschichte mit geschrieben hat. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, wollte man ins Detail gehen. Hier nur soviel: In alten Unterlagen wird vom Haus „Vüör diam Kiarkisern“, dem Haus vor dem Kircheisern, gesprochen und damit die Verbindung zur unmittelbar benachbarten Servatiuskirhe hergestellt. Die Kirche war im Mittelalter eine Wehrkirche, in der die Dorfbewohner in kriegerischen Zeiten Schutz suchen konnten. Dann wurde die Turmtür, der einzige Zugang, versperrt, indem ein zwischen dem Isernhaus und der Kirche über einer Fallgrube angebrachtes eisernes Gitter hochgezogen wurde und so den Eingang zur Kirche versperrte. Von eben diesem Eisen, dem „Kiarkisern“ ist die Bezeichnung „Vor dem Isern“ abgeleitet.
Das Haus „Vor dem Isern“, so erfuhren die Diskussionsteilnehmer weiter, sah im Laufe manchen Jahrzehnts Geschlechter kommen und gehen, war lange Zeit im Besitz der Familie Heuser (Erbauer des heutigen Bürgerhauses um 1800) . 1942 wurde das Anwwesen von Trudi Voswinkel an den Fabrikanten August Steger verkauft. Nach dem Tode Stegers erfolgten noch mehrere Besitzerwechsel, nicht immer zum Besten der alten Bausubstanz. Sehr zur Freude vieler Betrachter erfolgte im Jahr 2008 ein weiterer Eigentümerwechsel, als das mittlerweile vom Verfall bedrohte Gebäude von der Familie Kunkel aus Kierspe erworben und „vom Scheitel bis zur Sohle“ fachgerecht restauriert wurde und somit der Nachwelt erhalten blieb.
Text und Fotos Crummenerl
Viel zu erzählen weiß das Anwesen „ Vor dem Isern“ in Rönsahl. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Servatiuskirche gelegen, gehört das alte Parizierhaus zu den geschichtsträchtigsten Gebäuden im Dorf.
Dieses Relief auf der rückseitigen Außenwand des Isernhauses zeigt das Familienwappen der weit verzweigten Familien Voswinkel, den springenden Fuchs und erinnert daran, dass dieses Haus im Laufe vieler Jahre im Familienbesitz war.
Im Rahmen eines unterhaltsamen Abends begaben sich zahlreiche Hematfreunde in Rönsahl auf Spurensuche nach Zeugen aus alter Zeit, dies anhand des Familiennamens Voswinkel sowie des Hauses „Vor dem Isern“.
Zu einem weiteren Abend auf den Spuren der Ort- und Heimatgeschichte waren zahlreiche Bürger in der Historischen Brennerei zusammen gekommen.
Bis auf den Tag nichts von seinem alten Glanz verloren hat das viele Jahre als Wohn- und Fabrikationsgebäude und im Jahre 1720 vom damaligen Pulverfabrikanten Friedrich-Wilhelm Cramer erbaute Haus in der Ortslage Becke 1, das noch heute als repräsentatives Wohnhaus gilt.
Daran, dass in diesem Haus einmal Rönsahls damaliger Ortsvorsteher Emil Wirth ansässig war, erinnert die 1879 auf dem Dach des Hauses errichtete Wetterfahne.
27.02.2023
Dreihundertjähriges Wohn-und Geschäftshaus in der Pulverbecke schrieb Ortsgeschichte.
Mit dem Arbeitskreis Heimatkunde auf Spurensuche.
Rönsahl. Mit dem Arbeitskreis Heimatkunde im Brennereiverein ging es Anfang dieser Woche ein weiteres Mal auf Entdeckungsreise und auf Spurensuche nach den Anfängen frühindustrieller Entwicklung in unserem Raum, so wie sie im dicken Buch der Rönsahler Ortsgeschichte in vielfältiger Weise dokumentiert sind. Aktueller Anlass dazu waren Überlegungen, so wie sie im Zusammenhang mit dem landläufig gebräuchlichen Namen für das Gehöft Becke ( zwischen Bürhausen und Haustätte ) von Zeit zu Zeit immer wieder einmal auftauchen.
Wie bereits vor Jahren angestellte Nachforschungen von Karl Felix Engelmann, dem seinerzeitigen und inzwischen bereits verstorbenen Bewohner des Hauses No. 1 in der heutigen Becke zweifelsfrei ergeben hatten,stand hier in der Becke – damals noch Pulverbecke genannt – die Wiege der Rönsahler Pulverindustrie, und eben die Wiedereinführung des angestammten Namens „Pulverbecke“ für das historische Gehöft an der Peripherie Rönsahls ist auch heute immer mal wieder einmal im Gespräch..
Familiäre Bande hatten dazu geführt dass Dietrich Wilhelm Cramer, ein Spross aus der Familie des als erstem Pulvermüller in den hiesigen Gegend bekannt gewordenen und in Dörscheln geborenen Jürgen Wolter nach seiner 1720 erfolgten Heirat mit Margarete Meyenborn vom sogenannten „Viehweger Gut“ zu Bürhausen ( heute Hof Clever) in die Fußstapfen der Väter trat und im gleichen Jahr in der Becke ein neues Wohnhaus und eine Pulvermühle bauen ließ, da ihm der Hof in Bürhausen zu klein wurde.
Seit dieser Zeit lief die Pulverherstellung in der Becke ab, die von da an „Pulverbecke“ genannt wurde. Diese Pulvermühle in einem Wiesental der Becke war nach der ersten Pulvermühle in der Ballenbrügge ( heute auf dem Grund der Lingese-Talsperre versunken ) nachweislich die zweite Pulvermühle überhaupt in dieser Gegend. Später kam für Cramer zur Pulvermühle in der Becke durch Erbschaft die Pulvermühle in Crommenohl noch hinzu – er besaß also drei Pulvermühlen. Wie sich daraus ableiten lässst, ging die gesamte Pulverfabrikation im Raum Rönsahl folglich aus der „Pulverbecke“ hervor. Noch bis auf den Tag existieren etliche Unterlagen dazu mit vielen interessanten Einzelheiten wie Pläne und Verträge, so wie sie einmal von Heimatfreund Josef Moddemann zusaammengetragen worden sind.
Doch zurück zum Haus „Becke 1“, erbaut 1720, das bis auf den heutigen Tag noch als origenärer Zeuge der damaligen „Pulverzeiten“ gilt, nichts von seiner damaligen barocken Pracht verloren hat und in seinem ursprünglichen Zustand die Zeiten überlebt und bis heute erhalten geblieben ist. Nach Ansicht von Fachleuten braucht dieses Haus den Vergleich mit den späteren Pulverfabrikanten-Villen in Rönsahl und Ohl in keiner Hinsicht zu scheuen. Das im Stil ursprünglicher Bauernhäuser errichtete Anwesen gilt somit als ältestes Pulverhaus in Rönsahl, diente im Laufe der Jahrzehnte partiell ferner als Knochen- und Sägemühle und beherbergte zeitweise eine Ölmühle ( 1851), nachdem die letzte Pulverbarikationsstätte dort im Winter 1823/24 explodiert war. Der letzte Pulvermacher in der Becke war Johann Jagenberg Das repräsentative Anwesen wurde fortlaufend von namhaften Pulverfabrikanten bewohnt. Auch war das Haus Becke 1 für lange Zeit Ende des 19. Jahrhunderts der Wohnsitz des Rönsahler Ortvorstehers und Gutsbesitzers Emil Wirth und damit Sitz des Standesamtes der Gemeinde Rönsahl, wie die Heimatkundler im Laufe des Abends abschließend erfuhren.
Text und Fotos Crummenerl.
Adventsfenster-Aktion hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht.
Initiative des CVJM Rönsahl fand
erneut großen Anklang.
Rönsahl. 07.01.2023 Mit viel Freude und
entsprechendem Engagement bei der Sache waren auch diesmal wieder
alle, die bei der nun schon im vierzehnten Jahr durchgeführten
Adventsfenster- Aktion in Rönsahl mit von der Partie gewesen sind.
Wie stets, so waren viele mit dabei, als am vergangenen Samstag im
Rahmen einer kleinen Feier in der Brennerei die Prämierung der drei
schönsten Fenster des wohl größten und in seiner Art sicher auch
einzigartig strukturierten Adventskalenders weit und breit, wenn
nicht gar im gesamten Märkischen Kreis, stattfand.
Bekanntlich hatte der CVJM Rönsahl,
ermutigt durch das entsprechend positive Echo, das die in den
Vorjahren vorauf gegangenen und gleich gelagerten Aktionen gefunden
hatten, wiederum zum Mitmachen bei der Adventsfensteraktion
aufgerufen. Sowohl hinsichtlich der Auswahl der Motive als auch des
Umsetzens derselben in aussagefähige Bilder hatte man den
Beteiligten in bewährter Weise wiederum freie Hand gelassen, so dass
auch diesmal Ideenreichtum und kreatives Gestalten sowie Altbewährtes
wie ebenso neue Ideen gefragt waren und entsprechend zum Tragen
kamen. Auf diese Weise war es abermals gelungen, etliche Vereine und
Gruppen sowie auch Privatpersonen zum Mitmachen zu gewinnen. Nicht
zuletzt auch dank fachkundiger Begleitung durch Helmut Bremecker vom
Brennereiverein, der die passenden Rahmen zur Aufnahme der Bilder
angefertigte hatte und dem der besondere Dank des CVJM galt, hatten
sich die in ausreichender Zahl vorhandenen Fenster im historischen
Brennereigebäude rechtzeitig zu Beginn der Advents- und
Vorweihnachtszeit in einen aussagekräftigen und aus vielen
eindrucksvollen Bildern bestehenden Adventskalender verwandelt.
Vornehmlich - wenngleich nicht ausschließlich - mit Motiven mit
weihnachtlichem Charakter bestückt, bereitete der große
Adventskalender in Rönsahl somit in den Folgewochen vielen
Betrachtern Freude.
Wie in den Jahren zuvor auch schon, so
hatte der CVJM als Initiator der Fensteraktion auch diesmal wieder
kleine Anerkennungspreise für die nach Meinung der neutralen Jury
drei schönsten Fenster ausgesetzt. So waren alle gespannt darauf,
als das Geheimnis um die diesjährigen Preisträger gelüftet werden
sollte. Denn das neutrale Jurorenteam, bestehend aus
sachverständigen Personen unterschiedlichen Alters, hatte sich die
Sache nicht leicht gemacht, bis zuletzt eisern „dicht gehalten“,
was das Ergebnis der Bewertung betraf und sich die Namen der
diesjährigen Gewinner im Vorfeld nicht entlocken lassen und somit
mit Erfolg die Spannung bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse hoch
gehalten .
Wie sich herausstellte, hatten die
Juroren bei Bewertung der Bilder keine leichte Aufgabe , denn die
Preisträger lagen nahezu gleichauf. Den meisten Anklang fand
diesmal der Beitrag des Kindergartens „Pusteblume“ (
Wichtelbild), und über den 2. Platz freute sich der Kindergarten
„Regenbogen“ / Scherenschnitt), den dritten Preis teilten sich
die Feuerwehr (Motivbild) /und Ina Matschke( Menschliche Wärme).
Alle Preisträger durften sich zudem über je ein passendes und bei
passender Gelegenheit einzulösendes Anerkennungsgeschenk vom CVJM
freuen. Text und Bild Crummenerl
Zur Bekanntgabe der bei der Adventsfensteraktion ermittelten Platzierungen auf den ersten drei Plätzen sowie Entgegennahme der vom CVM Rönsahl zur Verfügung gestellten Anerkennungspreise waren viele Beteiligte am Samstagnachmittag in die Brennerei gekommen.